Kinder nehmen etwa bis zum vierten Lebensjahr Farben viel intensiver wahr als Formen. Daher sind die ersten selbstgemalten Bilder häufig eher bunt, als dass man darin klare Formstrukturen erkennen kann. Das hängt vor allem auch damit zusammen, dass Kinder erst ab dem zweiten Lebensjahr richtig sehen können.
WARUM SIND FARBEN WICHTIG FÜR KINDER?
Es ist wichtig, dass sich in der Umgebung des Kindes Farben befinden, da diese bei der Entwicklung vom eigenen Charakter und der Intelligenz unterstützend wirken. Jede Farbe hat eine ganz eigene Wirkung auf den Menschen. Bei Kindern ist dieser Effekt noch stärker ausgeprägt als bei Erwachsenen.
Während Grün und Blau entspannend wirken und vor allem ängstlichen Kindern helfen, einen Ausgleich zu schaffen, wird Rot als aggressiv und aufwühlend wahrgenommen.
Da Kinder in frühem Alter noch keine Objekte mit Farben verknüpfen können, entstehen häufig Bilder, die die Erwachsenen als nicht ganz stimmig empfinden. Dennoch ist es wichtig für Kinder, sich hier richtig ausprobieren zu können.
Da sie noch einen sehr intuitiven Zugang zu Farben haben, wählen sie den Farbton, den sie gerade brauchen. Man sollte seinem Nachwuchs also nicht dazwischenfunken, wenn zum Beispiel die im Malbuch abgebildete Katze mit einem blauen Buntstift ausgemalt wird.
FARBENLEHRE SCHON IN JUNGEN JAHREN
Wir unterteilen Farbtöne in unterschiedliche Kategorien. Ab einem gewissen Punkt in unserem Leben lernen wir, dass es nicht nur Grün, Blau und Rot gibt. Grün wird in Moosgrün, Tannengrün und weitere Untertöne aufgeteilt. Für Erwachsene befinden sich diese Kategorien in der linken Gehirnhälfte.
Für Kinder spielt sich eine lange Zeit alles, was mit Farben zu tun hat, in der rechten Hirnhälfte ab. Erst ab dem Zeitpunkt, in dem sie die Namen für die jeweiligen Farben lernen, verlagert sich ein Teil in die linke Gehirnhälfte.
Doch nicht jedes Kind ist intensiv daran interessiert, alle Schattierungen und Nuancen einer Farbe kennenzulernen und das muss es auch gar nicht. Hier geht es, wie bei vielen anderen Dingen auch, um das persönliche Interesse eines Kindes. Häufig sind es die Mädchen, die so viele Farbtöne wie möglich kennenlernen und beim Malen verwenden möchten. Doch auch hier bestätigt die Ausnahme die Regel. Immerhin gibt es auch Mädchen, die sich weniger für Puppen als für technische Zusammenhänge interessieren und eben auch Jungs, deren Interesse voll in der Farbvielfalt liegt.
Die Farbwahrnehmung ist ein essentieller Bestandteil der Entwicklung. Durch freies Malen und das Malen mit Malbüchern wird diese gefördert und auch das Interesse an unterschiedlichen Farben kann dadurch geweckt werden. Trotzdem sollte man einem Kind in dieser Beziehung den eigenen Willen lassen. Nur so kann es sich entsprechend weiterentwickeln.