Warum es beim Malen nicht auf das Ergebnis ankommt

Die meisten Kinder malen für ihr Leben gern. Wer schon einmal eine Kinderzeichnung geschenkt bekommen hat, weiß, dass diese selten perfekt aussehen. Doch wie verhält man sich in diesem Fall und wieso kommt es beim Malen eigentlich weniger auf das Ergebnis an? Diese und weitere Fragen klärt folgender Artikel.

Malen: Der Weg ist das Ziel

Viele Kinder empfinden große Freude, wenn man ihnen Stift und Papier in die Hand drückt. Sie können sich auf dem Papier kreativ ausleben und jede Idee, die ihnen in den Kopf schießt, aufmalen. Allerdings sehen die meisten Bilder am Ende nicht so aus wie gewollt.

Bilder, die von Kindern gemalt wurden, erfüllen keine hohen künstlerischen Ansprüche. Es handelt es sich weniger um ein Kunstwerk als um einen kreativen Ausdruck. Und zugegeben: Nicht jedes Bild ist schön – vor allem wenn der Nachwuchs noch ganz am Anfang steht und den Stift noch nicht einmal richtig in der Hand halten kann.

Allerdings geht es beim Malen weniger um das, was am Ende dabei rauskommt. Vielmehr ist es der Vorgang des Malens, welcher sich bereits positiv auf das Kind auswirkt. Es entwickelt sich auf mehreren Ebenen weiter; so ist das Ergebnis zweitrangig.

Malen verbessert die Feinmotorik, die Auge-Hand-Koordination sowie die Kreativität. Außerdem hilft es dem Kind, seine Konzentrationsfähigkeit zu verbessern und Gefühle und Gedanken zu verarbeiten. Vor allem dann, wenn wichtige Ereignisse stattgefunden haben, ist Malen ein gängiges Ventil für Kinder.

Somit spielt es im Grunde keine Rolle, ob das Bild am Ende recht bunt oder schön gemalt ist. Wichtiger ist, was das Kind dabei empfunden hat und wie der Prozess des Malens seine Entwicklung beeinflusst hat.

Wie sollten Eltern auf Kinderzeichnungen reagieren?

Wie bereits erwähnt, sehen Kinderzeichnungen nicht immer schön aus. Doch wie sollten Eltern oder andere, die ein solches Bild geschenkt bekommen, reagieren? Das kann sehr unterschiedlich sein. Strahlt der Nachwuchs über beide Ohren und ist stolz auf sein Werk, ist es natürlich sinnvoll, ihn zu loben.

Wer sein Kind jedoch für eine Zeichnung lobt, von der es selbst weiß, dass sie nicht schön geworden ist, kann unter Umständen das Vertrauen schwächen. Immerhin stellt die Aussage „Das hast du schön gemacht“ schon fast eine Lüge dar, wenn das Bild keine Glanzleistung ist. Zwar reagiert hier jedes Kind anders, doch besser wäre es, nach der Bedeutung des Bildes zu fragen. Eltern können nachhaken, was der Nachwuchs mit dem Gezeichneten ausdrücken möchte oder warum es bestimmte Farben gewählt hat.

Solche Fragen drücken echtes Interesse aus. Immerhin handelt es sich bei dem Bild um die Verarbeitung von etwas, was das Kind beschäftigt. So bekommt es die Möglichkeit, über seine eigenen Empfindungen zu sprechen und sich zu erklären. Außerdem merkt es, dass es seinen Eltern wichtig ist.

Auch Aussagen wie „Das ist ja schön bunt!“, „Die Striche sind ja dick geworden.“ oder „Ich sehe, wie viel Spaß du hast.“ sind sinnvoll. In der Regel gilt: Sehen ist besser als Loben. So wird dem Kind vermittelt, dass es eben nicht um eine Leistung oder um ein möglichst gutes Ergebnis geht. Der Prozess ist es, der zählt.

Merken Eltern, dass ihr Kind nach der Fertigstellung einer Zeichnung sehr frustriert ist, können sie es unterstützen. Zunächst einmal geht es darum, dem Kind unterbewusst mitzuteilen, dass das Ergebnis nicht ausschlaggebend ist. Dies ist durch die bereits erwähnten Aussagen möglich.

Möchte der Nachwuchs aber etwas besonders Schönes malen, was danach zum Beispiel verschenkt werden soll, können Eltern auch mithelfen. Zwar halten sie sich im Hintergrund, um weder den kreativen Prozess zu stören noch dem Kind das Gefühl zu geben, dass es das Bild nicht selbst malt, doch sie können den Nachwuchs beraten, Tipps geben und Fragen stellen. Das stärkt zudem die Bindung zwischen Eltern und Kindern, da sie gemeinsam an einem Projekt arbeiten.

Darauf sollten Eltern achten

Manche Kinderzeichnungen geben vermeintlich Grund zur Sorge. Dies kann mehrere Ursachen haben. Einige Eltern sind besorgt, wenn ihr Kind beispielsweise nur in Schwarz malt oder Motive wählt, die eher Angst machen.

In diesen Fällen sollten Eltern vorsichtig das Gespräch mit ihrem Nachwuchs suchen. Meist steckt nichts Schlimmes dahinter. Jedes Kind verarbeitet das, was es erlebt oder hört, anders. Außerdem ist die Farbe Schwarz jene Farbe, die am meisten Spuren hinterlässt. Um kräftige Striche aufs Papier zu bringen, eignet sie sich daher hervorragend.

Sind Eltern immer noch besorgt oder machen sich andere auffällige Verhaltensweisen bemerkbar, sollte mit einem Kinderarzt oder -psychologen gesprochen werden, um sich abzusichern. Pauschal kann nicht gesagt werden, ob diese Art von Bildern ein Anzeichen für etwas sind. In den meisten Fällen steckt jedoch nichts dahinter. Viele Eltern neigen zu einer Überinterpretation der Zeichnungen ihrer Kinder.

Auch aus einem anderen Grund sind einige Eltern wegen der Bilder, die ihr Kind malt, besorgt. Sieht das Endergebnis sehr unsauber und nicht altersgemäß aus, befürchten viele, dass ihr Nachwuchs sich nicht richtig entwickelt. Auch dem können unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen. In manchen Fällen haben Kinder tatsächlich Schwierigkeiten mit der Feinmotorik, andere gehen womöglich nur lustlos an das Malprojekt heran. Weder der eine noch der andere Fall gibt Grund zur Sorge. Spätestens wenn das Kind in die Schule kommt, lernt es, saubere Linien zu malen und altersgerecht zu zeichnen. So lange kann es noch kritzeln, wie es möchte, ohne dass sich Eltern Sorgen machen müssten.

Um die Feinmotorik weiterzuentwickeln, können Eltern ihrem Kind ein Malbuch schenken. Indem es sich an die vorgegebenen Umrandungen halten muss, lernt es, seine Hand besser zu koordinieren. Dies kann unter Umständen etwas dauern, denn jedes Kind ist unterschiedlich schnell in seiner Entwicklung.

Fazit

Beim Malen kommt es nicht auf das Ergebnis an. Kinder malen, um Erlebtes zu verarbeiten und lernen dabei jede Menge dazu. Diese Lernprozesse finden unbewusst statt, sodass lediglich das Malen an sich wichtig ist – das Ergebnis ist zweitrangig.

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