Malen mag auf den ersten Blick nur wie ein Spiel oder ein Zeitvertreib wirken. Neben dem Spaß, den ein Kind dabei empfindet, bieten Malbücher auch wunderbare Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und ebnen so manch wichtigen Weg für die Zukunft. In diesem Artikel stellen wir einige positive Effekte des Malens vor.
ENTWICKLUNG DER FEINMOTORIK DURCH MALBÜCHER
Was für uns Erwachsene selbstverständlich ist, müssen Kinder erst lernen. So zum Beispiel auch das korrekte Halten eines Stiftes, damit man ihn zum Malen verwenden kann. Auch wenn die ersten Ergebnisse alles andere als perfekt aussehen, hilft dem Kind genau das, sich weiterzuentwickeln.
Durch zunehmende Kontrolle, die ein Kind über die eigene Hand gewinnt, kann es mit der Zeit immer ordentlicher malen. So lernt es beispielsweise, den Druck, den es auf Stift und Papier ausübt, zu kontrollieren. Eine weitere wichtige Lektion ist, dass das Kind lernt, die Grenzen eines Bildes in einem Malbuch einzuhalten und nicht über den Rand hinaus zu malen.
Vor allem durch regelmäßige Übung mithilfe von Ausmalbildern oder Malbüchern können Kinder stetig an ihrer Feinmotorik arbeiten, was für viele Dinge in ihrem späteren Leben enorm wichtig ist. Mit der Zeit werden die Ergebnisse immer ordentlicher und schöner, sodass sich das Kind über die (aus)gemalten Bilder immer mehr freut.
KOORDINATION VON HAND UND AUGE
Damit ein Kind nicht über den Bildrand hinaus malt, ist die Koordination von Hand und Auge von großer Bedeutung. Durch das Malen in Malbüchern lernt das Kind sozusagen, wie sein Tastsinn mit dem Sehsinn in Verbindung steht.
Bei Kindern ist die Entwicklung des Körpers und des Gehirns noch fester miteinander verknüpft als bei Menschen im Erwachsenenalter. Durch das Malen wird diese Verbindung gestärkt und die Koordination des Kindes wird nachhaltig verbessert. So kann man beispielsweise auch Entwicklungs- oder Koordinationsstörungen vorbeugen.
GRUNDLAGEN FÜR SPÄTERES LERNEN SCHAFFEN
Das Malen steigert jedoch nicht nur die motorischen Fähigkeiten eines Kindes. Auch die Konzentrationsfähigkeit wird durch freies Malen sowie durch Ausmalen von vorgegebenen Strukturen gefördert. Darum sollte ein Kind, das gerade in sein Malbuch vertieft ist, nicht abgelenkt oder gar vom Malen abgehalten werden.
Außerdem: Wer schon früh lernt, sauber und ordentlich zu malen und mit einem Stift umzugehen, hat es später in der Schule leichter. Die anfangs so komplizierten Buchstaben stellen da gar keine so große Hürde mehr dar und auch der Spaß am Lernen nimmt zu.
STEIGERUNG DER KREATIVITÄT
Malen ist ein Ausdruck von Kreativität. Hier kann sich ein Kind voll entfalten. Vielleicht ist das der erste Moment, in dem es sich als frei handelndes Wesen wahrnimmt, da es alles, was es möchte, mit Stift und Papier ausdrücken kann. Ein Kind kann dadurch seine Fantasiewelt abbilden und wird auch was Formen und Farben angeht mit der Zeit immer kreativer und mutiger.
Kinder nutzen das Malen von Bildern als persönlichen Ausdruck. Sie erzählen damit Geschichten, welche sie mit ihren Worten vielleicht noch gar nicht ausdrücken können. Außerdem steigert es das räumliche Vorstellungsvermögen, welches eine sehr wichtige kognitive Fähigkeit ist.
Mit steigender Kreativität nimmt auch das Selbstbewusstsein zu. Jeder Elternteil wird wohl den Moment kennen, in dem einem der Nachwuchs voller Stolz ein Bild präsentiert, weil er seine Werke mit den wichtigsten Bezugspersonen teilen möchte.
KINDER ZUM MALEN MOTIVIEREN
Mit einem schönen Malbuch macht man jedem Kind eine Freude. Doch was kann man tun, damit das Kind die Lust am Malen nicht verliert? Eltern können einiges dafür tun, dass das Malen eine beliebte Freizeitaktivität bleibt.
ANGEBRACHTES LOB UND ANERKENNUNG
Ein Lob hört jeder gerne. Lobt man sein Kind, wenn es kreativ tätig ist, so verknüpft es das mit etwas Positivem und ist stolz auf seine eigene Leistung. Doch in manchen Fällen ist Lob gar nicht der entscheidende Punkt.
Ab einem gewissen Alter können Kinder sehr wohl selbst unterscheiden, ob ihr Bild gut geworden ist oder nicht. Anstatt dass Eltern nun wieder einfach loben, sollten sie Anerkennung für die Mühe, die das Kind aufgebracht hat, ausdrücken.
Sätze wie: „Da hast du dir ja richtig viel Mühe gegeben!“, wirken in vielen Fällen effektiver als ein einfaches: „Das hast du aber schön gemacht!“ Aber auch Fragen zum Bild können das Kind in seiner Kreativität stärken. Stellt man Fragen nach der Geschichte, die es damit erzählen möchte oder weshalb es genau diese Farben verwendet hat, so merkt das Kind, dass sich jemand tatsächlich dafür interessiert.
VERBESSERUNGSVORSCHLÄGE
Natürlich müssen Eltern nicht immer alles beschönigen: Kleine, nett verpackte Kritik darf geäußert werden. Hier haben Eltern die Möglichkeit, nützliche Tipps zu geben, damit das nächste Bild noch besser wird. Man kann zum Beispiel anmerken, dass das Kind beim nächsten Mal versuchen kann, genauer in den Grenzen des Bildes zu malen.
Doch Vorsicht: Merkt man bei jedem Kunstwerk des Nachwuchses etwas an, so kann das schnell negativ aufgefasst werden und dem Kind den Spaß am Malen rauben. Verbesserungsvorschläge sollten daher passend und nicht ständig gebracht werden.
ERFOLGSERLEBNISSE
Auch Erfolgserlebnisse spielen in der kreativen Entwicklung eines Kindes eine große Rolle. Zuvor haben wir schon erwähnt, dass Kinder sich beim Malen selbst überprüfen und verbessern können. Sieht ein Kind, dass die Linien immer gerader und die Bilder immer schöner werden, wenn es den Stift auf eine bestimmte Art und Weise hält und aufdrückt, dann bestärkt dies das Kind in seinem Vorhaben und die Motivation, noch besser zu malen, steigt.
Malen wird von vielen unterschätzt und lediglich als Beschäftigungsmethode für Kinder abgestempelt. Dabei gibt es viele Faktoren, weshalb das Malen für die Entwicklung von Kindern von so großer Wichtigkeit ist.
Kinder, die gerne malen, entwickeln kognitive Fähigkeiten spielend nebenbei und legen damit unterbewusst die Basis für weiteres Lernen und auch für schulische Lerninhalte.
Daher ist es für Eltern empfehlenswert, die Kreativität und den Spaß am Malen beispielsweise durch Malbücher zu fördern und die eigenen Kinder weiterhin zu motivieren, sich kreativ auszudrücken.