Mein Kind kann sich nichts merken – was kann ich tun?

Jeder von uns vergisst einmal etwas. Das ist vollkommen normal. Vor allem bei Kindern kann dies allerdings zum Problem werden, wenn sie sich an Wichtiges, was sie in der Schule lernen, nicht mehr erinnern können. Wie kann man das Gedächtnis eines Kindes trainieren und ab wann wird ein schlechtes Erinnerungsvermögen problematisch? Auf diese und weitere Fragen geht folgender Artikel ein.

Ein schlechtes Gedächtnis: So wirkt es sich aus

Es fängt schon früh an: Die Lehrerin hat eine Hausaufgabe aufgegeben und sobald das Kind zu Hause ist, kann es sich nicht mehr daran erinnern. Häufig gibt es in diesem Fall erst einmal Ärger: Von den Eltern, da der Nachwuchs in der Schule vermeintlich nicht aufgepasst hat und in der Schule, da wieder keine Hausaufgaben gemacht wurden. So oder so ähnlich läuft es in vielen Familien tagtäglich ab. Dabei muss es nicht daran liegen, dass das Kind nicht aufgepasst hat. Auch ein schlechtes Gedächtnis kann die Ursache dafür sein.

Darüber hinaus haben Studien ergeben, dass die meisten schlechten Schulnoten nicht auf mangelnde Intelligenz, sondern auf ein schlechtes Erinnerungsvermögen zurückzuführen sind. Was im ersten Moment wie eine billige Ausrede klingt, ist eigentlich recht plausibel, denn sind wir doch einmal ehrlich mit uns selbst: Wie viele Inhalte, die wir in der Schule gelernt haben, haben rein gar nichts mit Intelligenz zu tun, sondern wurden schon damals als reine „Lernfächer“ bezeichnet?

Auch im alltäglichen Leben ist ein schlechtes Gedächtnis ärgerlich. Jeder kennt es, wenn er einmal vergisst, irgendwo anzurufen oder etwas zu besorgen. Was bei manchen allerdings eine Seltenheit ist, kommt bei anderen ständig vor. Während ein schlechtes Erinnerungsvermögen bei Erwachsenen oft auf Stress zurückzuführen ist, hat es bei Kindern meist andere Ursachen.

Ursachen für ein schlechtes Gedächtnis

Vor allem in den ersten Schuljahren werden Kinder mit vielen neuen Eindrücken geradezu überflutet. Natürlich ist Vergesslichkeit ärgerlich, wenn Gegenstände verloren werden oder wenn auf die Hausaufgabe vergessen wird. Die Ursache für ein schlechtes Gedächtnis kann allerdings diese Reizüberflutung sein, mit denen Kindern täglich zu tun haben. Sie müssen ihre Eindrücke erst einmal verarbeiten und einordnen. Erst dann können sie sich wieder Neues merken. Dinge, die als unwichtig betrachtet werden, rücken dann schnell einmal in den Hintergrund und werden vergessen.

In Bezug auf vergessene Gegenstände kann man dieses Phänomen leicht beobachten: Sportbegeisterte Kinder neigen dazu, eher eine Jacke als ihren Ball zu vergessen. Unsportliche Kinder vergessen eher den Turnbeutel als irgendetwas anderes und wenn das Pausenbrot nicht schmeckt, wird dieses vergessen. Daher ist es für Eltern wichtig, den Grund für die Unlust des Nachwuchses herauszufinden. Nur so können sie der Vergesslichkeit entgegenwirken.

Auch Ablenkung ist ein wesentlicher Faktor, der bei einem schlechten Gedächtnis und Vergesslichkeit eine Rolle spielt. Ist ein Kind von seiner Außenwelt ständig abgelenkt, fällt es ihm schwer, sich zu konzentrieren. Dies hat sowohl Auswirkungen auf vergessene Gegenstände als auch auf Schulnoten.

Erinnerungsvermögen verbessern bei Kindern – So geht’s:

Die Prioritäten sind bei Kindern anders gesetzt als bei Erwachsenen. Während sie gerne spielen oder draußen herumtollen, sind Hausaufgaben eher lästig und unwichtig. Es ist daher die Aufgabe der Eltern, das Kind daran zu erinnern, wie wichtig die Schule ist und es beim Hausaufgaben machen oder lernen zu unterstützen.

Ist der Nachwuchs aufgrund von Ablenkungen so vergesslich, hilft es, alle möglichen Störfaktoren zu entfernen. Dazu zählt, dass das Radio oder der Fernseher ausgeschaltet bleiben, während die Hausaufgaben erledigt werden. Auch Computer und Handy sorgen für ständige Ablenkung und haben daher am Schreibtisch nichts zu suchen, während sich das Kind mit schulischen Dingen beschäftigen soll.

Hat ein Kind ein schlechtes Gedächtnis, egal ob das die schulischen Inhalte oder andere Dinge betrifft, sollten Eltern auch an ihrer Reaktion darauf arbeiten. Natürlich ist Vergesslichkeit ärgerlich und nervenaufreibend. Schimpfen Eltern allerdings sofort und kümmern sich dann selbst um die vergessenen Dinge, lernt das Kind nichts daraus. Geht es um einen verloren gegangenen Gegenstand, sollte das Kind an der Suche beteiligt werden. Wird er nicht gefunden und muss er ersetzt werden, sollte der Nachwuchs auch etwas von seinem Taschengeld dafür aufwenden müssen, damit er merkt, wie sich seine Vergesslichkeit negativ auf ihn auswirken kann. Dabei geht es hier keineswegs um eine Bestrafung, sondern darum, dem Kind die Folgen von Vergesslichkeit aufzuzeigen.

Vielen Kindern hilft es außerdem, den Alltag stressfreier zu gestalten. Nicht selten haben gerade die Kinder schlechte Noten, die einen straffen Zeitplan haben. Das Gleiche gilt für die Umgebung, in der das Kind lernt: Der Schreibtisch sollte aufgeräumt sein, alles sollte seinen festen Platz haben und Dinge, die für Ablenkung sorgen, sollten aus dem Zimmer geschafft werden – zumindest so lange, bis das Kind mit den Hausaufgaben oder mit dem Lernen fertig ist.

Übungen zum Gedächtnistraining

Das Gedächtnis kann man gut trainieren. Ein paar Übungen helfen dabei, das Erinnerungsvermögen des Kindes im Alltag spielend zu verbessern. Dies kommt dem Kind sowohl in der Schule als auch in vielen anderen Situationen zugute.

1. Memory spielen

Der Klassiker unter den Konzentrationsspielen für Kinder: Memory. Durch spielerisches Lernen merkt der Nachwuchs gar nicht, dass er gerade sein Gedächtnis trainiert. Es macht Spaß und hilft dem Kind, sich zu konzentrieren und Dinge zu merken.

Auch Vokabelmemory ist sinnvoll, vor allem für etwas ältere Kinder. Zwar ist es hier offensichtlich, dass nicht nur Spaß dahintersteckt, sondern etwas gelernt werden soll. Trotzdem bereitet es den meisten Kindern mehr Freude als stupides Vokabellernen.

2. Diktate üben

Diktate sind eine praktische Übung, um das Erinnerungsvermögen zu trainieren. Dabei spielt vor allem das Kurzzeitgedächtnis eine große Rolle. Diktate haben den Vorteil, dass man die Schwierigkeit individuell variieren kann. Nimmt man noch dazu einen Text aus einem Kinderbuch, macht es dem Kind auch gleich viel mehr Spaß.

Eine Variante des klassischen Diktats ist das sogenannte Laufdiktat. Hier muss das Kind zwischen den vorgegebenen Wörtern und seinem Übungsblatt hin- und herlaufen. Es merkt sich so viele Begriffe wie möglich, rennt zurück zu seinem Blatt und schreibt sie nieder. Hat es einen Begriff vergessen, muss es erneut laufen. Diese Kombination aus Bewegung und Gedächtnistraining wirkt wahre Wunder bezüglich der Merkfähigkeit.

3. Einkaufszettel

Gedächtnistraining in Alltagssituationen ist nach wie vor eine der effektivsten Methoden, da das Kind hier einen Bezug zur Praxis hat und versteht, warum ein gutes Gedächtnis so wichtig ist. Für diese Übung geben Eltern ihrem Kind auf der Fahrt zum Supermarkt den Einkaufszettel. Nun soll es sich so viele Artikel wie möglich merken und diese anschließend in den Einkaufswagen legen. Vor der Kasse wird dann kontrolliert, ob alles im Einkaufswagen liegt oder ob etwas vergessen wurde.

4. Dinge zählen

Was das Gedächtnis und die Konzentration ungemein fördert, ist, Dinge zu zählen. Beispielsweise können Eltern ihrem Kind als Aufgabe geben, während eines Spaziergangs eine Zeit lang die eigenen Schritte zu zählen. Auch das Zählen von bestimmten Buchstaben in einem Buch ist regelrechtes Gehirnjogging. Das Kind lernt, sich auf nur eine Sache zu konzentrieren und andere Dinge auszublenden.

Schlechtes Gedächtnis: Ab wann wird es problematisch?

Vergisst das Kind manchmal etwas, ist das nicht schlimm. Egal ob es die Hausaufgaben, Lerninhalte oder Gegenstände sind – gelegentliche Vergesslichkeit ist ganz normal und passiert jedem Kind einmal. In den meisten Fällen besteht daher kein Grund zur Sorge.

Ist die Vergesslichkeit allerdings sehr stark ausgeprägt und vergisst das Kind auffällig oft etwas, ist es ratsam, ein Gespräch mit dem Kind zu suchen. Ein schlechtes Erinnerungsvermögen kann auch aus emotionalem Stress resultieren, wenn der Nachwuchs zum Beispiel Ängste hat oder in der Schule gemobbt wird. Ebenso ist eine Aufmerksamkeitsstörung ein möglicher Grund für ein schlechtes Gedächtnis.

Haben Eltern daher den Verdacht, dass sich die Vergesslichkeit des eigenen Kindes nicht mehr im normalen Rahmen bewegt, sollten sie sich professionellen Rat einholen, um dem nachzugehen.

Fazit

Ein schlechtes Gedächtnis kann viele Auswirkungen haben – von vergessenen Hausaufgaben bis hin zu schlechten Schulnoten. Kennt man die Ursache für Vergesslichkeit oder ein schlechtes Erinnerungsvermögen, kann man effektiv dagegen vorgehen. In den meisten Fällen besteht kein Grund zur Sorge, weshalb man die Merkfähigkeit auch mit alltagstauglichen Übungen spielerisch verbessern kann.

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