four boy playing ball on green grass

Die Entwicklung von Kinderzeichnungen

So wie bei allem, das erst gelernt werden muss, durchlaufen Kinder auch beim Malen und Zeichnen verschiedene Phasen. Von einem kindlichen Gekritzel bis hin zur gut ausgebildeten Feinmotorik führt ein langer Weg. In diesem Artikel geht es um fünf Phasen, die jedes Kind durchläuft, wenn es das Malen lernt.

Die 1. Phase: Kritzelphase

In der 1. Phase erkennt man als Erwachsener nicht wirklich, was sich hinter der Kinderzeichnung verbirgt. Meist befinden sich Kinder in dieser Malphase in einem Alter zwischen einem und eineinhalb Jahren. In der Kritzelphase ist die Feinmotorik erst in so geringem Maße ausgeprägt, dass gar keine gezielten Formen gemalt werden können.
Hier geht es auch vielmehr um das Ausprobieren. Der Stift ist wie ein Spielzeug. Er wird erkundet und mehr oder weniger durch Zufall findet das Kind heraus, dass dieser Spuren hinterlässt. Das weckt natürlich das Interesse und es wird immer weiter „gemalt“. Wildes Gekritzel auf einem weißen Blatt Papier macht besonders viel Spaß.
Anfangs wird sich das Kind noch etwas schwer damit tun, den Stift stabil in der Hand zu halten, doch genau das wird in der ersten Phase geübt. Damit bildet sie eine wichtige Grundlage für alle weiteren Entwicklungen im Hinblick auf das Malen und die Feinmotorik im Allgemeinen.
Im späteren Verlauf der 1. Phase, wenn das Kind zwei bis drei Jahre alt ist, hat sich die Feinmotorik schon etwas besser entwickelt. Zwar ist der sogenannte Zeigefinger-Quergriff noch nicht die „richtige“ Art und Weise, einen Stift zu halten, ähnelt dieser jedoch bereits stark.

Die 2. Phase: Assoziationsphase

Etwa Mitte bis Ende des dritten Lebensjahrs beginnt die sogenannte Assoziationsphase. Kinder sind von Natur aus sehr neugierig. Mit einem Buntstift und einem Blatt Papier finden sie die richtige Methode, um das Gesehene und Erlebte festzuhalten.
Natürlich kann man hier immer noch nicht genau erkennen, was das Kind gemalt hat. Wichtig ist aber, dass es seinen Zeichnungen eine Bedeutung gegeben hat und jeder Bestandteil des Bildes für etwas anderes steht. Zum Beispiel kann ein Kreis sowohl die Sonne als auch eine Blume darstellen. Die Deutungsfreiheit obliegt dem Kind.
Ein Bestandteil der 2. Phase ist die Kopffüßler-Phase. Als Kopffüßler werden werden die Figuren bezeichnet, die Kinder in dieser Phase der Zeichenentwicklung am liebsten zeichnen. Es handelt sich um erste Versuche, einen Menschen oder ein Tier abzubilden. Allerdings bestehen diese meist nur aus einem Kopf und Füßen – daher der Name.
Was für Erwachsene witzig aussehen mag, ist für die Entwicklung des Kindes in Bezug auf das Zeichnen ein Meilenstein. Es entwickelt außerdem ein Gefühl für die Bildordnung. Zwar wirkt alles noch etwas konfus und ungeordnet, doch nach und nach werden Strukturen erkennbar. Das Kind beginnt damit, das Bild in verschiedene Bereiche aufzuteilen. In diesem Abschnitt der Entwicklung befinden sich meist Kinder im Alter von dreieinhalb bis vier Jahren.

Die 3. Phase: Kindlicher Realismus

Je mehr ein Kind im Alltag dazulernt, desto mehr Inhalte kann es in seinen Bildern wiedergeben. Die Fantasie entwickelt sich immer weiter und wird während des Malens willkürlich und spontan miteinbezogen.
Kinder erzählen Geschichten mithilfe ihrer Zeichnungen. Durch ernstgemeinte Fragen können Eltern einiges darüber erfahren, was das Kind im Moment beschäftigt.
Etwa bis zum fünften Lebensjahr ist es einem Kind möglich, Kopf, Gesicht, Beine und Arme zu zeichnen. In diesem Alter entscheidet sich auch, ob das Kind rechts- oder linkshändig ist.
Da sich die Feinmotorik mit der Zeit immer mehr verbessert, sollte ein Kind ab dem sechsten Lebensjahr in der Lage sein, einzelne Elemente wie beispielsweise Blütenblätter oder Zähne zu malen.

Die 4. Phase: Die entwickelte Feinmotorik

Diese Phase erreichen Kinder häufig in der Vorschule oder in der ersten Grundschulklasse. Werden die ersten Buchstaben gelernt, so werden Kinder mit den Formen Dreieck, Strich, Viereck und Kreis vertraut gemacht.
Durch das Nachzeichnen von Linien können sich Kinder die einzelnen Formen einfacher einprägen. Sie lernen dabei auch, auf der Linie zu bleiben und nicht davon abzuweichen. Dadurch werden vor allem die Feinmotorik und die Genauigkeit geübt.
Die 4. Phase der Entwicklung von Kinderzeichnungen zeichnet sich daher durch viele Lerneffekte aus. Nicht nur die motorischen Fähigkeiten werden gestärkt, auch die Körperwahrnehmung, zu der ein räumliches Verständnis und der Gleichgewichtssinn gehören, werden geschult.
Zudem lernt das Kind, seine Hand beim Malen richtig zu koordinieren und sich räumlich zu orientieren. Auch die Psyche und das Denkvermögen werden gefördert: Erinnerungsfähigkeit, Vorstellungsvermögen und Motivation zählen zu wichtigen Fertigkeiten, die in Phase 4 erlernt werden.

Die 5. Phase: Detailverliebte Phase

Befindet sich das Kind in Phase 5 des Malens, ist es für gewöhnlich etwa sieben bis acht Jahre alt. Die motorischen Fähigkeiten und die Augen-Hand-Koordination sind mittlerweile so gut ausgebildet, dass das Kind anfängt, immer mehr Details in die Zeichnungen zu integrieren. Vor allem die Dinge und Menschen, die einem Kind besonders wichtig sind, werden sehr detailgetreu abgebildet.
Die 5. Phase der Kinderzeichnungen geht allerdings auch mit einem kritischen Blick auf die eigenen Zeichnungen einher. Viele Kinder hören im Alter von acht bis zehn Jahren auf zu malen. Der Grund dafür ist, dass sie merken, dass sie die gewünschte Perspektive nicht einhalten können und sie es nicht schaffen, ihr Bild so zu gestalten, dass es der Realität entspricht.
Dies findet seinen Ursprung in der intensiven Auseinandersetzung mit der Realität und dem eigenen Umfeld. Vor allem tragen aber auch Sprach- und Schrifterwerb dazu bei, dass das Malen nicht mehr als Ausdrucksmittel benötigt wird.

Fazit

Die Zeichnungen von Kindern durchlaufen viele Stadien. In jedem Lebensabschnitt werden neue Fähigkeiten erlernt und die Zeichnungen werden immer deutlicher. So verbessern sich beispielsweise motorische Fähigkeiten und die Koordination der Hand nach und nach.
In den meisten Fällen beginnen Kinder im Alter von einem Jahr mit dem Malen. Etwa bis zum zehnten Lebensjahr dient es regelmäßig als Zeitvertreib und zur Verarbeitung von Eindrücken.

    Wie können Eltern das Beste aus Malbüchern herausholen?

    Malbücher sind eine wunderbare Möglichkeit, Kinder dazu zu bringen, ihre Kreativität zu entfalten und gleichzeitig ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern. [...]
    Weiterlesen

    Malprojekte für Schule und Kindergarten

    Malen und basteln gehört zum Kindsein einfach dazu. Besonders der Kindergarten und die Schule bieten viele Möglichkeiten, Kindern kreative Projekte [...]
    Weiterlesen

    Warum es beim Malen nicht auf das Ergebnis ankommt

    Die meisten Kinder malen für ihr Leben gern. Wer schon einmal eine Kinderzeichnung geschenkt bekommen hat, weiß, dass diese selten [...]
    Weiterlesen

    Sichere Zahlung

    6 unterschiedliche Zahlungsanbieter

    Gratis Versand

    ab einem Bestellwert von 25€

    Toller Service

    Probleme? Kein Problem!

    1A Qualität

    Tolle Motive, toller Druck.
    © 2023 Christoph Alexander