5 häufige Fehler beim Malen mit Kindern – und wie man sie vermeidet
Malen soll Freude machen. Doch manchmal kippt die Stimmung schneller, als man denkt. Ein unbedachter Satz, ein zu enges Bild, ein Missverständnis – und schon ist die Motivation dahin. Viele dieser Situationen lassen sich vermeiden, wenn man weiß, worauf es wirklich ankommt. Hier findest du fünf typische Fehler, die Eltern (und Pädagog:innen) beim Malen mit Kindern häufig machen – und wie du sie mit einfachen Mitteln umgehen kannst.
1. Zu viel Bewertung („Das ist aber schön!“)
Natürlich meint man es gut, wenn man ein Kinderbild lobt. Doch wer ständig bewertet – selbst positiv –, lenkt den Fokus auf das Ergebnis. Kinder hören dann nicht mehr: „Ich sehe dich“, sondern: „Ich beurteile dich“. Das kann verunsichern.
Was stattdessen hilft:
Beschreib, was du siehst. „Du hast viele kräftige Farben verwendet“ oder „Da ist ja ein Tier mit drei Augen – spannend!“ So fühlt sich dein Kind wahrgenommen, ohne verglichen zu werden.
2. Erwachsene greifen ins Bild ein
Der Himmel müsste blau sein? Das Haus ist schief? Und da fehlt noch was? Viele Erwachsene greifen – oft reflexartig – zum Stift und „verbessern“. Damit signalisieren sie: Deine Idee reicht nicht. Das bremst Kreativität.
Besser:
Stell offene Fragen: „Was soll das da werden?“ oder „Willst du das noch ergänzen?“ Wenn du mitmalen willst, nimm ein eigenes Blatt. Kinder brauchen Raum für ihre eigene Lösung – auch wenn sie ungewöhnlich ist.
3. Zu komplexe oder überladene Vorlagen
Wenn Kinder beim Malen schnell aufgeben, liegt es oft am Material. Zu viele Details, enge Flächen oder überfrachtete Szenen überfordern – besonders jüngere Kinder.
Lösung:
Wähle altersgerechte Motive. Unsere Malbücher sind bewusst so aufgebaut, dass sie mitwachsen: klare Linien für Einsteiger, komplexere Szenen für Fortgeschrittene. So bleibt der Einstieg leicht – und das Erfolgserlebnis realistisch.
4, Der „Malzwang“: Jetzt wird gemalt – ob du willst oder nicht
Malen soll entspannen. Aber wenn es zur Pflicht wird („Du musst noch etwas malen!“), entsteht Druck. Besonders in Betreuungssituationen kann das zum Problem werden.
Tipp:
Biete das Malen als Möglichkeit an – nicht als Muss. Und erlaube auch mal Auszeiten. Viele Kinder kommen zurück, wenn sie spüren, dass kein Zwang dahintersteht.
5. Kein Platz für eigene Ideen
Ein Malbuch mit klaren Vorgaben ist hilfreich – aber wenn jedes Bild exakt „richtig“ ausgemalt werden muss, fehlt der kreative Spielraum. Kinder brauchen Freiheit, um ihren eigenen Stil zu entwickeln.
Was hilft:
Nutze Malbücher, die beides bieten: Orientierung und Raum für Fantasie. Viele unserer Motive enthalten bewusst leere Bereiche oder regen dazu an, weiterzudenken. Du kannst auch gezielt leere Blätter dazulegen: „Was würdest du auf der nächsten Seite malen?“